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  I. Grunddaten
               
  Adressat  
Müller, Peter W i l h e l m Carl
 
                 
                 
  Dokumenten-Typ   Brief   Brief-Nummer   155  
                 
                 
  Schreibdatum   1838/7/16   Schreibort   Barmen  
                 
  Datumsstempel     Ortsstempel    
                 
  Empfangsdatum     Empfangsort   [Bonn] (?)  
                 
                 
  Incipit  
Barmen, 16. Juli 1838. Liebster Müller! Du kennst mich nun schon seit fast einem Jahre, u. weißt, daß ich unter vielen Lastern auch das des Procrastinirens an mir habe.
 
                 
                 
  Standort   Köln   Institution   Historisches Archiv  
                 
  Letzter Nachweis     Drucke   (1) Buchner I, S. 277f; (2) Luchtenberg I (1959), S. 83f.  
                 
 
 
  II. Art- und Formuntersatz
               
  Dokumentform   O-Hs.   Vollständigkeit    Hs.: vollst.; Drucke: (1) unvollst. (Anrede fehlt; Abs. 2, 8. Satz, 3.-5. Teilsatz fehlen; Abs. 7-8 fehlen; Schlußformel nach Abs. 9 fehlt; Nachschrift S. 4 quer am äußeren Rand, 3. Satz fehlt; Randbemerkung S. 3 quer am inneren Rand, 3. Satz, 3. Teilsatz  
                 
  Überlieferungs-form   Hs.; Edition   Bestand   Wolfgang Müller von Königswinter  
                 
  Signatur   1141/1 (Jugendbriefe)          
                 
                 
  II.6. Zeugenbeschreibung  
                 
  Umfang   1 Bl., gef., 4 Sn. beschr. mit schwarzer Tinte   Größe   22,2 x 27,5  
                 
  Papiersorte   weiß-grau, fest-glatt   Erhaltung   gut  
                 
                 
  II.7. Ergänzungskommentar  
                 
  Beilagen  
[F. F.'s Band 'Gedichte', Peter Wilhelm Carl Müllers Gedicht 'Adalbert' u. 'Stam_blatt'(?)]
 
                 
  Beischluss     Beischluss zu    
                 
  Unsicheres Dokument     Erschließungs-beweis    
                 
                 
  II.8. Regest  
                 
  Regest  
Durch Arbeit und viele Besuche ist F. F. stark belastet. Erinnerung an letzte Begegnung beider in Düsseldorf mit fröhlichem Kneipengang. F. F. sehnt sich immer stärker aus Provinzialität Barmens nach dem pulsierenden Leben am Rhein. Im Herbst will F. F. spätestens wieder einen Besuch am Rhein machen und dann möglichst auch einmal die Gegend hinter Köln erkunden. Neue Gedichte sind jetzt eigentlich nur möglich, wenn man die Zeit mit ihren großen Bewegungen erfaßt, wie es namentlich Anastasius Grün und Karl Beck mit ihren Dichtungen zeigen. Mehrfache Erwähnung und Lob dieser beiden jungen Lyriker. Solidarität mit Jacob Grimm, nach dessen Entlassung in Göttingen, der auch eine große poetische Kraft auszustrahen vermag. Freude über positive Kritik auf F. F.'s Band 'Gedichte' durch Christian Matzerath in der 'Kölnischen Zeitung' vom 5. Juli. Übersendung des Bandes mit Bitte um kritische Meinungsäußerung Peter Wilhelm Carl Müllers dazu. Positive Aufnahme seines Bandes auch durch Karl Immermann, der ihn als einen Modernen kennzeichnete und besonders sein Gedicht 'Der Blumen Rache' hervorhob, das in seiner Mythisierung eines schlichten, natürlichen Ereignisses auch einen Vergleich mit Johann Wolfgang von Goethes 'Erlkönig' nicht zu scheuen brauchte. F. F. wäre viel an einer engeren Zusammenarbeit der rheinischen Poeten gelegen, ohne daß daraus gleich eine Clique oder Koterie entstehen müßte und obwohl das Alleinschaffen immer die originärsten poetische Produkte hervorbrächte. Lob für Nicolaus Lenau. F. F. ist wegen des noch ausstehenden Abdrucks der durch ihn eingesandten Gedichte Müllers im 'Morgenblatt für gebildete Leser' optimistisch. Besonders Lob für Müllers Gedicht 'Adalbert', das zwar etwas F. F.'s 'Den Ausgewanderten' und Grüns 'Schutt' ähnele, aber trotzdem hohen poetischen Wert besitzt. F. F. will sich nun doch von Robert Reinick portraitieren lassen. Vorige Woche Besuch von Hermann Kunibert Neumann aus Wesel bei dessen Durchreise hier nach Halle und Leipzig. Dieser sei ein ordentlicher Kerl, aber etwas zu eingenommen von sich. Neumann gibt jetzt drei Bände seiner Werke im Verlag von Carl Georg Schreiner in Düsseldorf heraus und plant eine Christusdichtung. F. F. hat Erklärung wegen seiner Mitarbeit am 'Rheinischen Odeon' in der 'Kölnischen Zeitung', 'Elberfelder Zeitung' und 'Düsseldorfer Zeitung' veröffentlichen lassen, um nicht in Verruf zu kommen. Herausgeber Ignaz Hub hat das fertig gedruckte 'Odeon' noch immer nicht beim Drucker in Koblenz bezahlt, der es demzufolge auch weiter zurückhält. Hub hat auch fast noch keinen einzigen Abonnenten dafür geworben und ist nun wegen seiner Schulden sogar flüchtig. Für F. F. ist das eine einzige 'schmutzige Geschichte'.
 
                 
 
 
  III. Bemerkungen
               
  Bemerkungen  
 
                 
 
 

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